Mittwoch, 11. März 2015

VET course - bitte nach Österreich importieren!

Obwohl man es dem Namen nach annehmen könnte, nein, mein VET course hat nichts mit Tieren zu tun. Durch dieses Programm können Schüler einen Tag in der Woche nicht in der Schule, sondern an einem Ausbildungsplatz für verschiedenste Berufe verbringen und bekommen am Ende ein Zertifikat dafür. Eine Art Lehre neben der Schule also, könnte man sagen.
Normalerweise sind diese Kurse für Austauschschüler nicht zugänglich, weil wir zu der Zeit, zu der man sich anmelden müsste, meist noch gar nicht wissen wo wir unser Austauschjahr verbringen. Außerdem sind sie ziemlich teuer... Aber irgendwie, mit ganz viel Glück und weil ich ja nur 5 Monate hier bin, bin ich doch noch hineingerutscht. Und das ist das beste was mir passieren hätte können!

Aber wovon rede ich eigentlich? Nun, ich verbringe meine Donnerstage in einer Industrieküche, wo eine Chefköchin versucht, uns das Küchengeschehen näher zu bringen. Sie ist eine Seele von Mensch und wird selbst bei unseren (manchmal wirklich dummen) Fragen selten ungeduldig. Eigentlich könnte man meinen die Meisten hätten wenigstens ein bisschen Ahnung, wollen doch fast alle eine Karriere in der Küche starten, aber einige scheinen noch nie wirklich gekocht zu haben. Und in der Umgebung hab ich mich auch schon das eine oder andere Mal dabei erwischt wie ich daran gedacht habe, die Uni einfach Uni sein zu lassen... ;)

Jedenfalls, der eigentliche Grund für diesen Blogpost ist der letzte Donnerstag. Da haben wir nämlich das erste Mal nicht nur für uns, sondern tatsächlich für eine größere Gruppe von Leuten gekocht! Für 44 Menschen, genauergesagt... Der "Foodies Bookclub" sucht sich zuerst ein Buch über Essen in einem bestimmten Land, sie lesen es gemeinsam und wir kochen und servieren dann die Rezepte daraus, während sie über das Buch diskutieren.
Letzte Woche war es also ein Buch über Italien. Schon den Vormittag verbrachten wir mit planen und kochen, alle motiviert und aufgeregt. Circa die Hälfte der Gruppe blieb bis zum Abend, und alles in allem hatten wir wohl nicht mehr als 30 Minuten Pause... Es war einfach wunderbar!
Wir helfen uns natürlich gegenseitig, aber das Gericht das ich gemacht habe waren Spaghetti mit Thunfischragout, und nach den Hauptgängen hieß es dann plötzlich: "Everybody whose dish has been served yet, go out and tell the people how you did it!" Ich war nicht die einzige die ein bisschen erschrocken dreinschaute! Aber gesagt getan, wir haben uns nicht einmal blamiert und ich habe sowohl eine deutsche Auswanderin als auch die Dame aus dem Attendance Office der Schule kennengelernt (bei der hab ich jetzt einen Stein im Brett).
Als dann um 21:30 endlich alles Geschirr gewaschen und das restliche Essen aufgeteilt war, konnten wir uns kaum noch auf den Füßen halten, aber alle waren sich einig, dass die glücklichen Gesichter die viele Arbeit definitiv wert war!



Nicht zu genau hinschauen - Ja ich war müde!



 

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