Sonntag, 7. Juni 2015

Wenn das Leben dir eine Gelegenheit gibt...

...zögere nicht, nimm sie und genieß das Abenteuer!
Vor drei Wochen erzählte mir meine VET Trainerin Beverly dass sie am nächsten Wochenende ihre Familie in Queensland besuchen würde und die folgende Konversation war so ungefähr:
"Oh you're going to the good weather! I'm so jealous!"
"You should come!"
"Can I... actually?"
Und irgendwie ist dann alles gut gegangen was gutgehen hätte können und eine Woche später saß ich mit Bev und ihrem Sohn im Flugzeug nach Brisbane. (Um sechs Uhr morgens! Uh!)
Ich werde hier die Bilder sprechen lassen. Ihr versteht gleich, warum...

Auf nach Brisbane!
Erster Kaffee in Eumundi nahe der Sunshine Coast
Sonnenuntergang von unserer Unterkunft 
Edmund Markets - um die 10.000 Leute kommen an guten Wochenenden hierher
Ziemlich alternativ...
Noosa National Parks - einer der schönsten Plätze überhaupt
The Noosa lifestyle...
I'm in love with Noosa!
Luxushäuser mit Privatbooten
Das letze Abendmahl vor der Abreise
Warum sehen die Bäume in Knittelfeld nicht so aus?!

Diese paar Tage waren eine wunderbare Überraschung und ich habe wirklich Glück, so viel von Australien gesehen zu haben. Mehr als viele Australier von ihrem eigenen Land gesehen haben... 
Außerdem habe ich großartige Leute kennengelernt, vor allem Bev und ihren Sohn. Und dann hatte ich noch die Gelegenheit, zwei Leute von der Safari wiederzusehen, was mir wieder einmal gezeigt hat, dass Austauschschüler die besten Menschen überhaupt sind. (Falls ihr das lest: Danke Maurice für den schönsten Spaziergang seit langem! Und Cosima, ich versuche immer noch, gleich gutes Sushi zu finden..)
Jetzt bleiben mir nur mehr drei Wochen, und obwohl ich mich schon sehr auf euch alle freue und es kaum erwarten kann, meine Familie in die Arme zu schließen, spüre ich doch schon, wie unglaublich schwer es wird, mein Leben hier zurückzulassen. Vor allem meine Gastfamilie ist mir so sehr ans Herz gewachsen...
Versprechen werde ich lieber nichts, aber ich werde versuchen, mich noch einmal zu melden bevor ich nach Hause komme. Bis dahin, alles Liebe!
See ya soon, Anna

Samstag, 11. April 2015

Oster..känguru?!

Ein bisschen spät aber doch, ein kleiner Bericht über mein Osterwochenende! Yay!
Aber vorweg interessiert es euch vielleicht, wie Ostern hier anders gefeiert wird. Naja, 'gefeiert' ist relativ. Ich bin gottseidank von meinen Freunden darauf vorbereitet worden, ansonsten wäre ich wohl ein bisschen enttäuscht gewesen von der kleinen Schatzsuche in unserem Garten, bei der jeder von uns drei einen Lindt-Hasen und ein paar kleine Schoko-Eier bekam. Ostern besteht hier daraus, dass die Kinder Schokolade bekommen, that's it. Was aber doch eine australische Tradition zu sein scheint, ist, einen Ausflug zu machen. Und so war meine VET Trainerin fast ein bisschen empört, als ich ihr erzählte, dass wir am Wochenende wohl nur zu Hause in der Familie sein würden, weil die Familie bald nach Neuseeland abreisen würde. Kurzerhand lud sie mich ein, mit ihrer Familie zu den Pferderennen in Oakbank mitzukommen. Das habe ich dann auch gemacht, und es war ein toller Tag, vor allem weil ihre zwei Töchter mich sofort adoptiert haben. Entdeckung des Tages: Op-shop (second hand shop) in einem umgebauten alten Schulbus! Leider hab ich vergessen, ein Foto zu machen...

Am Samstag war ich also bei den Pferderennen, und am Sonntag war ich das erste Mal bei meinem Gastvater über Nacht eingeladen. (Für alle dies nicht wissen: meine Gasteltern leben getrennt, ich mit der Mutter und den Kindern in Mt. Barker und der Vater mit seiner neuen Frau nahe Adelaide) 
Seine neue Frau stammt aus Singapur und nachdem sie am Sonntag Abend Gäste hatten, machte sie 5 verschiedene Currys mir Reis und Maisbrot. Mhhh! 
Am Montag dann wurde es uns schon ein bisschen langweilig im Haus, also beschlossen wir, einen Ausflug nach Victor Harbour zu machen. Victor Harbour ist eine kleine Hafenstadt wo es absolut nichts gibt, außer einer kleinen Insel, zu der man über eine Brücke gelangt. Der Mangel and Sehenswürdigkeiten wird jedoch von der Schönheit des Meeres und der Natur definitiv wettgemacht!
Wieder zu Hause machte mein Gastvater noch ein phänomenales Risotto mit Trüffeln (ja ich vermisse das italienische Essen zu Hause...) bevor er uns schließlich um halb zehn nach Hause brachte.

Mein Wochenende war also ziemlich toll und ich habe von all dem Essen wohl noch ein bisschen zugelegt... Aber who cares? Ich sicher nicht :)
Am Freitag habe ich übrigens mit einem Freund Fast and Furious 7 im Kino gesehen und der Film hat mir überraschenderweise wirklich gefallen! Ich werde nicht Spoilern, aber das Ende hat sogar mich ein paar Tränen gekostet... (That song!)

Jetzt gerade sitze ich in meinem Zimmer bei der besten Freundin meiner Gastmutter, weil meine Familie am Donnerstag Abend nach Neuseeland aufgebrochen ist. Ich bin also für 3 Nächte hier, bis meine Reise beginnt. Die zwei Töchter, Hollie (9) und Elise (3), haben mich keine Sekunde alleine gelassen, aber es ist schön, wieder Kinder im Alter meiner Schwester um mich zu haben.
Und morgen gehts dann auf Safari, zum Red Center! Leider kann ich meinen Laptop nicht mitnehmen, ihr hört also in 10 Tagen wieder von mir. Dafür mit 1000 neuen Fotos, versprochen! 

Alles Liebe, Anna 

PS: Die Fotos für diesen Post müssen wohl auch noch warten, nachdem mein Internet hier ziemlich schlecht ist...

Sonntag, 29. März 2015

Es ist okay, umzukehren und neu anzufangen!


Ja, bei mir hat sich einiges getan in den letzten zwei Wochen, und das recht unerwartet. Angefangen hat es damit, dass ich bemerkt habe, dass ich nicht hundertprozentig glücklich war. Meine Gastfamilie ist toll, die Schule macht mir keine Probleme, ich hatte Freunde - was war es also? Ich hörte genauer in mich hinein, beobachtete meine Stimmung und schließlich erkannte ich: Es waren doch meine Freunde! Ich hatte zwei wirklich gute Freundinnen in meiner Gruppe in der Schule, aber mit den anderen waren die Gespräche irgendwie immer noch angestrengt. Nach über zwei Monaten!
Diese Erkenntnis machte mich ein bisschen traurig. War es meine Schuld? Hatte ich mich nicht genug bemüht? Die einzige Person außerhalb meiner Gruppe, mit der ich reden hätte können und wollen, war Maggie aus meinem VET course. Es war Donnerstag, VET Tag also, als ich mich ihr schließlich anvertraute, und ich hätte es nicht besser treffen können. Das erste was sie sagte, nachdem sie mich fest in den Arm genommen hatte, war: "I wanted to become friends with you right away, but I didn't know how. Come on, I'll introduce you to my friends!"
Jetzt ist also alles wieder auf Anfang. Neue Gruppe, neue Leute, viel zu viele neue Namen. Es ist wieder anstrengender, natürlich, ich habe wieder keinen festen Platz und muss mir Freundschaft erst verdienen. Aber diesmal fühlt es sich anders an, besser. Die Leute sind offener und die Mädchen binden mich ein als eine von ihnen, nicht als Austauschschülerin die sowieso irgendwann wieder geht. Und - ich habe mich verändert. Ich bin nicht mehr so schüchtern wie beim ersten Mal, endlich habe auch ich erkannt, dass die Leute einem nicht den Kopf abreißen wenn man sie einfach anspricht, sondern sich meistens sogar freuen. Naja, ich bin immer noch ich... aber ich lerne dazu!
Zum Beispiel, dass es okay ist, nicht zufrieden zu sein. Es ist gut, auf sich selbst zu hören und zu erkennen, wenn man mit einer Situation nicht glücklich ist, aber es reicht nicht, es zu wissen. Du musst selbst aufstehen und etwas verändern, niemand wird kommen und es für dich tun. Aber wenn du positiv bleibst, wirst du auf dem Weg genug Unterstützung finden.

Und Maggie ist das Beste was mir passieren hätte können. Manchmal findet man einfach Menschen, mit denen man sich sofort wohl fühlt - ohne Grund, einfach weil sie sind wie sie sind. Und ich habe so wunderbare Freunde zu Hause die immer für mich da sind, dass ich es hier sehr vermisst habe, mit jemandem alles teilen zu können. Was ich nicht wusste ist, dass sie selbst neu in der Heathfield High School ist und deshalb noch keine beste Freundin hat. Oder hatte, jetzt hat sie ja mich - und ich sie! Und vielleicht, wenn alles gut geht und mit ganz viel Glück, ist der 27. Juni  nicht das Ende unserer gemeinsamen Abenteuer... aber das ist eine Geschichte für den nächsten Blogpost!

All the best, Anna :)