Samstag, 21. Februar 2015

Aufgeben? Was ist das?

Hallo ihr lieben!
Heute sinde es schon drei Wochen dass ich hier bin und ich glaube, mein Blog muss dringend wieder einmal gefüttert werden. Bis jetzt habe ich einfach keine Zeit gefunden, weil die Lehrer mich wie jeden anderen Schüler behandeln und ich zieemlich viel Arbeit habe! Es ist aber auch schön zu hören, dass mein Englisch ziemlich gut ist, ich muss nicht einmal den 'English as a second language'-Kurs machen, der sonst verpflichtend für alle Austauschschüler ist. Dafür darf ich im normalen Englischunterricht jetzt eine multimediale Rede über gesundes Schulessen vorbereiten, yay! (Nicht...)


Es ist natürlich nicht immer alles einfach. Ja, manchmal gibt es Pausen, in denen man nicht am Gespräch teilnimmt, weil man zu dem Thema nichts sagen kann. Es ist jeden Tag wieder anstrengend, sich aufzuraffen, einen Schritt nach vorne zu machen und jemanden anzusprechen.
Aber ich glaube es sagt sehr viel aus, dass ich noch keinen einzigen nur schlechten Tag hatte. Irgendetwas Gutes passiert immer, entweder kann ich mich im Unterricht einbringen, führe ein interessantes Gespräch in der Lunch break oder ich lerne sogar jemand ganz neuen kennen. Das ist natürlich die Motivation schlechthin!
Ja, man hört es ein bisschen heraus, ich bin nicht gut darin, Leute kennenzulernen. Die meisten von euch kennen mich als ziemlich gesprächig, aber unter Fremden werde ich schnell sehr zurückhaltend. Ich glaube bzw. hoffe aber, dass das etwas ist, das ich hier lernen werde. Deshalb bin ich ja hier, nicht nur wegen der Sprache, sondern wegen der Erfahrungen, die ich sammle.  

Und dann gibt es da noch die Momente, in denen einfach alles perfekt ist, so, wie man es sich vorher nicht einmal erträumen könnte. Die einen wieder motivieren. Und von denen man zehrt, weil man weiß dass es richtig ist, selbst wenn es einmal nicht so gut läuft. Ob es die Schönheit Australiens ist, eine Einladung zu einem girl's sleepover oder einfach nur der kleine Gastbruder, der feststellt, dass er jetzt zwei große Schwestern hat.



So, ich verabschiede mich für heute! Nachdem es heute ziemlich heiß werden soll (39 Grad), werden wir ins Schwimmbad flüchten. 
Bis bald!

Donnerstag, 5. Februar 2015

Ganz normaler Schulalltag...

Eine kleine Anekdote aus dem australischen Schulalltag:

Heute in PE (Sport) hat Mr. Wall uns einen Zettel gegeben, auf dem wir in Gruppen gegenseitig unsere Leistungen beim Springen, Werfen und Laufen schätzen sollten. Das würden wir dann morgen testen, sagte er. Einer der Burschen beschwerte sich daraufhin, dass im Wetterbericht 37 Grad angekündigt wurden und es zu heiß sei für Sport in der Sonne. Mr. Wall konnte ihn aber beruhigen, die 37 Grad gelten nur für Adelaide zur Mittagszeit, wir würden nur 28 Grad haben. Daraufhin waren wieder alle beruhigt und glücklich. Ach, wenn's doch eh nur fast 30 Grad sind. Kein Problem!



Dienstag, 3. Februar 2015

Schule? No worries!

Der erste Schultag liegt hinter mir und nachdem heute wohl der letzte Tag ist, an dem ich keine Hausaufgaben habe, kann ich guten Gewissens den Blog füttern.
Als ich gestern Abend vor meinem ersten Schultag im Bett lag, spürte ich die Aufregung in meinem Bauch und leise Zweifel kamen mir. Was, wenn ich mich nicht zurechtfinde und komplett verlaufe? Was, wenn ich zu schüchtern bin, jemanden anzusprechen und in der Lunchbreak ganz alleine sitze? Ich war noch nie wirklich gut darin, neue Leute kennen zu lernen, was habe ich mir eigentlich dabei gedacht, ans andere Ende der Welt zu gehen ohne jemanden zu kennen?
Lange wälzte ich mich noch im Bett herum, ich, die sonst schon schläft bevor sie überhaupt im Bett ist. Als ich schließlich endlich einschlief war es schon recht spät, und so hatte ich überhaupt keine Lust aufzustehen als mein Wecker klingelte. Schließlich konnte ich mich doch dazu überwinden und zog meine nagelneue Schuluniform an. Ein bisschen stolz fühlte ich mich schon, immerhin war ich jetzt offiziell Teil der Heathfield High.
Leider hab ich noch kein größeres Bild, aber immerhin, man sieht sie:



Im Bus waren wir, Manon und ich, unter den ersten, die einstiegen. So füllten sich die Reihen erst nach und nach mit Menschen. Alle trugen die selbe Kleidung, und für mich war das ein bisschen seltsam anzusehen. Eigentlich fühlte es sich aber ganz gut an, gleich sehen zu können, wer vom selben 'Team' war. Es gibt einem ein ganz eigenes Gefühl von Zusammengehörigkeit, das ich von zu Hause so nicht kenne. 
Schließlich war es soweit, ich bekam meinen Stundenplan und wenig später gottseidank auch zwei 'Buddies', die mich zu meinem ersten Klassenraum führten. Die ersten zwei Stunden hatten wir Study Time und nachdem ich noch keine Arbeit zu erledigen hatte, stellten sie mir alle ihre Freunde vor. Ich war wirklich überrascht, wie offen und freundlich alle waren, ohne Hintergedanken. Ich wurde sofort integriert und es fühlte sich auf jeden Fall nicht so an, als würden wir uns erst seit ein paar Stunden kennen. Das zog sich durch den ganzen Tag, alle wollten meinen Stundenplan sehen und immer sagte jemand "Oh, I've got that lesson with you!". 
In den letzten zwei Stunden hatte ich PE (Sport), und außer einer Austauschschülerin aus Japan waren nur Burschen in dem Kurs. Ich war so froh, dass sie da war! Aber es war unglaublich lustig und bald hatte ich auch da einen Freund gefunden. 
Alles in allem bin ich wirklich glücklich damit, wie mein erster Schultag verlaufen ist und jetzt weiß ich auch wieder ganz sicher, dass ich hier richtig bin und ich genau das mache, was ich will. 
It's a dream coming true!

Montag, 2. Februar 2015

Monarto Zoo und Fächer wählen

Gleich am Tag nachdem ich angekommen bin waren wir in der Stadt, um mir eine Sim card zu organisieren. Irgendwie wollte danach noch niemand heimfahren, und so beschlossen wir, dem Monarto Zoo einen Besuch abzustatten. Der Zoo ist ein 'kleiner' Ableger des Adelaide Zoo, mit weniger Tieren aber dafür riesigen Gehegen. Man fühlt sich dort mehr wie auf Safari, weil man mit Bussen herumfährt und ewig braucht, um von A nach B zu wandern.
Es war ein wirklich sehr schöner Ausflug und am Abend waren wir alle sehr erschöpft.






Heute war ich außerdem mit meiner Gastmutter in meiner Schule, Heathfield Highschool, um meine Fächer auszuwählen. Außer mir waren noch zwei Internationals aus Japan da und wir wurden von der zuständigen Lehrerin begrüßt und eingeführt. Die Fächer, die ich gewählt habe, sind:

English
Physical Education
Society and Culture
Food and Hospitality
Media Design

Außerdem mache ich noch einen VET course. Die VET courses sind wie eine Berufsausbildung, für die die Schüler auch ein Zertifikat bekommen, eine Art Lehre in der Schule also. Ich habe Kitchen Works gewählt, dabei werden wir wie in einer Großküche kochen, organisieren und kellnern. Darauf bin ich schon sehr gespannt!
Danach waren wir noch die Schuluniform kaufen, von der ich hoffentlich morgen ein Foto machen kann. Jetzt geh ich aber schlafen, ich will morgen nicht müde in der Schule sitzen!

Alles Liebe,
Anna 

Angekommen - in jeder Hinsicht

Wir waren also Richtung Adelaide unterwegs, mehr oder weniger bereit, unsere Gastfamilien in die Arme zu schließen. Während der Landung konnte ich kaum mehr ruhig sitzen bleiben und wusste nicht so recht, ob ich sofort aus dem Flugzeug steigen oder lieber sitzen bleiben und wieder zurückfliegen wollte. Wir beruhigten uns erstmal gegenseitig damit, dass wir ja zuerst noch das Gepäck holen würden (natürlich nicht meines). Doch als wir die ersten Schritte auf festem Boden machten, waren sie plötzlich alle da und erwarteten uns. Und da war in dem Moment, über den man sich hundert Gedanken macht, plötzlich alles ganz einfach. Ich ging auf sie zu, begrüßte sie und war in dem Moment angekommen. Angekommen hier in South Australia, in den Adelaide Hills, angekommen in meinem neuen Leben.
Ich glaube den anderen ging es ähnlich, jedenfalls sahen alle sehr glücklich aus als wir mit unseren Familien den Flughafen verließen. Von dort fuhren wir in die Vororte von Adelaide, wo ich den Vater meiner Gastgeschwister kennenlernte. Er kommt ursprünglich aus Frankreich und hat eine kleine Boulangerie (Bäckerei) in Adelaide. Manon und Jago, meine Gastgeschwister, machten sich gleich daran, Kuchen und Süßes für später einzupacken und ich bekam ein original französisches Pain au Chocolat. Wie es aussieht werde ich dieses Jahr wohl ein paar 'Exchange Kilos' zulegen!
Später machten wir noch einen Strandspaziergang mit meinem Area Rep, bevor wir nach Hause fuhren und ich nach einem kleinen Abendessen endlich ins Bett fallen konnte.
Ich hätte nicht glücklicher sein können!